Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen Team ist ein tolles Projekt, um eine Fremdsprache einmal kreativ und eigenständig anzuwenden. In diesem Modus ist Teamarbeit gefragt - und die gelang gleich mehreren Gruppen des Gymnasiums Michelstadt in Englisch und Französisch ganz hervorragend, so dass mehrere Platzierungen unter den besten drei Gruppen auf Landesebene erreicht wurden.

Das Thema im Wettbewerb Team war in diesem Schuljahr frei wählbar, das Produkt sollte ein Video oder ein Podcast/Hörspiel sein. Zusätzlich zu diesem Endprodukt sollte das Skript und auch eine Beschreibung des Entwicklungsprozesses eingereicht werden. Es gab viele Anmeldung in verschiedenen Sprachen. Neben dem Teamwettbewerb gibt es auch den Wettbewerb "Solo", bei dem einzelne Personen teilnehmen, die zuerst ein Video/Hörspiel einreichen, und dann anschließend noch eine Klausur schreiben, in der Grammatik, Leseverstehen, aber auch Landeskunde und Allgemeinwissen abgefragt wird.

In der Klasse 9b wurde mein Vorschlag als Englisch-Lehrerin zur Teilnahme im Fach Englisch auf breiter Basis angenommen und anschließend sowohl im Unterricht, als auch in der Freizeit intensiv bearbeitet. Manche Teilnehmerinnen/Teilnehmer arbeiteten sogar in zwei Gruppen mit, und in einer Gruppe wurde der jüngere Bruder aus Jahrgang 6 zum Einsprechen von Texten eingebunden. Es war für mich als betreuende Lehrkraft großartig zu beobachten, mit welchem Eifer und mit welch tollen Ideen die 9b ans Werk ging. Am Ende waren die Weihnachtsferien ein Problem, da es mit kooperativem Arbeiten in der Schule vorbei war, und es war auch schwierig, in der Freizeit alle 6 Gruppenmitglieder zu einem gemeinsamen Termin zu versammeln. Hinzu kam, dass die Jahrgangsstufe 9 im Januar auch noch 2 Wochen im Betriebspraktikum war, was zusätzlich die Zeit zur Arbeit am Projekt stahl. Der Abgabetermin rückte immer näher, es wurde sehr intensiv gearbeitet und zum Teil dann doch von Film auf Hörspiel umgeschwenkt. Dem Eifer waren keine Grenzen zu setzen, und somit haben die späteren Zweitplatzierten nicht nur ein wunderbar gestaltetes Prozesstagebuch angefertigt, sondern auch über den Nachgang der Vorfälle, die zu Weihnachten 1717 stattfanden, ein Gedicht verfasst.

In der Klasse 8f wollten sich ebenfalls 3 Schüler in Englisch beteiligen, und sie haben ausschließlich in ihrer Freizeit einen Stop-Motion-Film mit über 1400 Fotos erstellt. Die Handlung hierzu lässt sich in etwa folgendermaßen zusammenfassen: Die Menschen bauen einen Dinosaurierpark, in dem Dinosaurier in Käfigen den Zuschauern wie im Zoo präsentiert werden. Allerdings kommt es zur Revolte, und die Dinosaurier übernehmen den Park, in dem sie nun Menschen ausstellen.

Ich möchte hervorheben, dass ich mit allen 4 Produkten nicht das Geringste zu tun hatte! Weder bei der Ideenfindung, noch bei der Umsetzung, noch beim Korrekturlesen haben die Schülerinnen und Schüler meine Hilfe benötigt oder angefragt. Ich habe tatsächlich nur die Gruppen angemeldet und am Ende das Produkt eingereicht. Eine wirklich sensationelle Leistung, die mich als unterrichtende Lehrerin natürlich sehr stolz auf meine Schülerinnen und Schüler sowie deren Ergebnisse, aber auch auf den selbstständigen Prozess macht.

Nach einigen Wochen des Wartens kam dann die Nachricht, dass der Dino-Park der 8f einen tollen vierten Platz belegt hat. Und das Hörspiel „Christmas 1717 – Reunion and Tragedy“ der Klasse 9b hat einen sensationellen zweiten Preis erhalten. Hierzu wurden die 6 Teilnehmer zur Preisverleihung nach Darmstadt eingeladen, wo sie neben Geschenken von Verlagen auch 3 Bücher und sogar einen Geldgutschein erhalten haben.

Ebenso gab es einen sehr erfolgreichen 3. Platz für drei Schülerinnen und Schüler aus der Lerngruppe 9b von Frau Karnstedt für einen Wettbewerbsbeitrag in Französisch. Felin Wirtz, Laurin Kleefeldt und Leonard Bock reichten einen Filmbeitrag unter dem Titel Les autres ein. Sie beleuchteten dabei kritisch den häufig stattfindenden Vergleich unter Jugendlichen, wer unter ihnen den anderen möglicherweise noch überbieten könnte. So spielten sich zwei Freunde gegenseitig vor, den Sommerurlaub in Paris oder am Mittelmeerstrand zu verbringen, was jedoch aus finanziellen Gründen gar nicht der Fall war und sie die Ferien zu Hause bleiben mussten. Ein Geflecht aus Lügen entstand, was am Ende auch zusammenbrach, dessen Erkenntnis aber eine positive war. Denn Les autres – die Anderen sind auch nicht anders als man selbst.

Wir gratulieren allen Teilnehmern und Preisträgern und bedanken uns für diese erfolgreiche, wunderschöne Erfahrung.

Marion Corpus und Katrin Karnstedt