Vom 5.-15.09.2024 wurden im Ostbayrischen Pferdesportzentrum Kreuth die Deutschen Meisterschaften im Westernreiten veranstaltet. Mit dabei war Thea Maschalani aus Erbach, die die Q1 an unserer Schule besucht. Sie hatte Ihren Titel Deut.Meister in der „Superhorse“ von 2023 zu verteidigen, sowie Silber- und Bronze Medaillen aus dem Vorjahr.
Thea hatte sich das Jahr über Deutschlandweit auf mehreren Qualifikationsturnieren die Starts auf der DM gesichert. Doch bevor sie nach Kreuth aufbrechen konnte stand das wohl wichtigste Event ihrer bisherigen Karriere auf dem Terminplan. Der Youth World Reining Cup in Brasilien. Alle Nationen, in denen Reining (die Dressur des Westernreitens) angeboten wird, durften einen jungen Reiter schicken um ihr Land auf diesem weltweit wichtigsten Turnier für junge Westernreiter zu vertreten. Die NRHA (National Reining Horse Association) Germany wählte Thea aus, welche im Jahr zuvor bei den Weltmeisterschaften der NRHA in Givrins – Schweiz die Goldmedaille in der Jugendklasse gewonnen hatte und der Deutschen Mannschaft durch ihre spektakulären Ritte zur Silber Medaille verhalf.
Der Youth World Reining Cup wird jedes Jahr in einem anderen Land ausgetragen. Das Gastgebende Land hat den jungen Reitern dann Reining-Turnierpferde zur Verfügung zu stellen. Diese werden ausgelost und die Jugendlichen haben dann eine Woche Zeit sich mit „ihrem“ Pferd vertraut zu machen. Thea wurde der 6 jährige Wallach „Guardian Dunit Again“ zugelost. Die beiden verstanden sich sofort und konnten nach intensiven Trainingstagen das Turnier für sich entscheiden. Dieser Titel „Youth World Reining Cup – Sieger“ stellte Thea über Nacht in das Rampenlicht der internationalen Reining, bzw. Westernreiter Szene. Dementsprechend groß war natürlich der Druck – zurück in Deutschland – auch auf der Deutschen Meisterschaft im Westernreiten gut abzuschneiden. Hier sei erwähnt, das Westernreiten der Oberbegriff für mehrere Disziplinen ist – nicht nur für die Reining. So wie es beim sogenannten Klassisch-Reiten ja auch Dressur, Springen und Vielseitigkeit gibt.
Aber zurück zu Thea. Aus Brasilien zurückgekehrt mußte sie leider feststellen, dass sich ihr Reiningpferd „A Sparkling Glo“ mit welchem sie in der Schweiz im Vorjahr die Weltmeisterschaft in der Reining gewonnen hatte, auf der Koppel vertreten hatte und durch einen Bluterguss in der Sehne für ein paar Wochen einen „gelben Schein“ bekam. Sie reiste daher nur mit ihrem Nachwuchspferd dem 9 jährigen Quarterhorse Hengst „Mr Pepper Red Dunit“ nach Kreuth. Pepper ist noch nicht so erfahren und von der Veranlagung her auch eher ein Allrounder mit besonderem Schwerpunkt auf den „Ranch-Klassen“. Thea und Pepper schafften es dennoch in allen 4 Disziplinen, in welchen sie angetreten waren, ins Finale. Zum Teil waren es über 40 Jugendliche pro Klasse und nur 10 oder 12 – je nach Anzahl der Starter - kamen in die Finalrunden. In der Western Riding hatten Thea und Pepper einen kleinen Patzer durch ein „Kommunikationsproblem“ und belegten dann lediglich Platz 6. Aber danach waren die beiden nicht mehr zu stoppen. Thea und ihr Pepper ließen in den Disziplinen Ranch Riding, Western Ranch Rail und Superhorse ihre Konkurrenz ganz klar hinter sich und holten 3x Gold. Zu guter Letzt wurden sie noch Allround Champion – also das insgesamt beste Pferd/Reiterpaar der Jugendlichen auf der gesamten Deutschen Meisterschaft. Die Reining mußte sich Thea leider von der Tribüne aus ansehen, aber nach dem Turnier ist vor dem Turnier und in der nächsten Saison hat Thea – mit etwas Glück – ihren „Guardian“ in Deutschland. Die Liebe war so groß, dass sich Theas Eltern entschlossen haben das Pferd in Brasilien zu kaufen. Das große Fragezeichen sind nun nur noch die Behörden. Der Import aus Brasilien stellt eine große Hürde da, aber die sind ja bekanntlich dafür da genommen zu werden.
Julia Kaiser